Starbucks: Gebühr für Pappbecher in deutschen Filialen - manager magazin

2022-08-20 13:35:52 By : Ms. Julie yi

Kandidaten des Next-Cup-Challenge: Lösungssuche für das Becherproblem

Die Café-Kette Starbucks testet eine Gebühr von 5 Cent auf Pappbecher. In 26 Cafés in Hamburg und Berlin müssen Gäste seit Dienstag für den Kaffeebecher extra bezahlen, teilte das Unternehmen mit. Das Geld spende Starbucks an Projekte der Umweltschutzorganisation WWF zur Bekämpfung von Plastikmüll.

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Wie viele Pappbecher Starbucks jedes Jahr ausgibt und was das kostet, sagte Sprecherin Annick Eichinger auf dpa-Anfrage nicht. Ziel sei es, die Zahl der Pappbecher zu reduzieren. "Auf jedes Getränk, das wir in ein mitgebrachtes Gefäß füllen, gibt es 30 Cent Rabatt", bundesweit und unbefristet, sagte sie am Mittwoch. In Großbritannien hat Starbucks die Pappbecher-Gebühr im Juli landesweit eingeführt. Die Ergebnisse seien vielversprechend.

WWF-Plastikmüll-Koordinator Bernhard Bauske sagte, jedes Einwegprodukt trage zum Müllaufkommen bei. Die Gebühr könne hoffentlich zum Umstieg auf Mehrwegbecher motivierten. Aktuell gibt es in Deutschland 162 Starbucks-Filialen.

Eines der Projekte, das Industriegrößen wie Starbucks und Mc Donald's mit Geld und Wissen unterstützen, ist der 2016 gegründete deutsche Pfandbecheranbieter Recup aus München. An mittlerweile 2600 Ausgabestellen deutschlandweit können Kunden sich ihre Heißgetränke im Recup-Becher ausschenken lassen.

Die Pfandgebühr der Becher aus recyclebarem Kunststoff beträgt einen Euro – für Kunden und Händler gleichermaßen. Die Getränke gibt es dafür laut Recup mit Rabatt. Die Becher des Unternehmens, die es in drei Größen von 0,2 bis 0,4 Liter und unterschiedlichen Farben und Städteeditionen gibt, können Kunden hierzulande unter anderem bei Ketten wie McDonald's oder Coffee Fellows sowie den Biosupermärkten Alnatura und Basic abgeben.

Auch das britische Start-up CupClub hat sich zum Ziel gesetzt, die Flut der To-Go-Becher einzudämmen: Und zwar mit einem Service, bei dem Unternehmen Behältnisse gestellt bekommen und diese dann wieder abgeholt, gereinigt und erneut zur Verfügung gestellt werden.

Bislang richtet sich CupClub , das erst 2018 mit einem Piotprojekt beim Immobilienberater Cushmann and Wakefield in London an den Start ging, an einzelne Institutionen oder Einrichtungen wie Unternehmen, Flughäfen oder Universitätscampusse, wo sich der geschlossene Geschirrkreislauf relativ einfach realisieren lässt. Aber auch auf Festivals hat CupCup sein Konzept bereits erprobt und denkt nun darüber nach, sein Angebot auf Städte auszuweiten. Der Preis für den Rundum-sorglos-Service startet bei 15 Cent pro Tasse. Allerdings müssen sich die Institutionen dafür aktuell zwei Jahre an das Unternehmen binden.

Ein weiterer Akteur, der es mit seinem Konzept in die Auswahl der Gastroriesen geschafft hat, ist das amerikanische Unternehmen Footprint . Es arbeitet an einer plastikfreien Lösung für das Kaffebecher-Problem. Und zwar, indem es versucht, Becher zu entwickeln, bei denen die isolierende Plastikschicht durch recyclebare Materialien ersetzt werden.

Die beiden Gründer sind ehemalige Intel-Ingenieure, die nach eigenen Angaben bereits für den Computerhersteller Dell eine Verpackung aus Bambus entwickelt haben. Und auch optisch will Footprint mit seinen Produkten etwas hermachen und den Gastronomen möglichst große Freiheit lassen. Und zwar mittels eines Materials, das sich direkt bedrucken lässt und so weitere Schichten unnötig macht.

Eine Strategie, wie sie ähnlich auch die finnisch-niederländische Colombier Group verfolgt. Sie hat nach eigenen Angaben eine Technologie entwickelt, die es möglich macht, die Plastikbeschichtung von Bechern und Essens-Verpackungen durch eine aus Pappe zu ersetzen. Und die Becher und Geschirr auch ohne Plastik dicht und für die Nutzer angenehm nutzbar machen soll.